EUDR-Thementag des Gesamtverbandes Pressegroßhandel

Der Pressegroßhandel macht sich bereit für das Go Live der EU-Entwaldungsverordnung

Initiiert durch die interdisziplinäre Task Force EUDR führte der Gesamtverband Pressegroßhandel am 2. Juli 2025 einen Thementag zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) durch. „Ein halbes Jahr vor dem Go Live der Entwaldungsverordnung haben wir uns über den Stand der Vorbereitungen entlang der Papierlieferkette ausgetauscht, Handlungsfelder lokalisiert und die nächsten Schritte skizziert“, erläuterte Kai-Christian Albrecht. Der Verbandsgeschäftsführer verglich das Vorhaben mit einer Großbaustelle auf der unterschiedliche Gewerke Hand in Hand arbeiten. Er bedankte sich bei allen Mitwirkenden im Ehren- und Hauptamt für den Input und hob die enge Zusammenarbeit mit den Partnerverbänden hervor.

Im Webinar EUDR im Pressevertrieb am Vormittag gaben Experten aus den Fachbereichen Recht & Politik, Marketing und IT Updates über den Stand der verschiedenen Aktivitäten der Verbandsgremien. Albrecht erläuterte die rechtlichen Grundlagen, die sich aus dem Verordnungstext und der FAQs der EU-Kommission ergeben. Der Gesamtverband setzt sich gemeinsam mit weiteren Verbänden der Papierwertschöpfungskette weiterhin für praxisnahe Anforderungen an die Wirtschaft ein. So fordert die Verbändeallianz in einem jüngst veröffentlichten gemeinsamen Brief an mehrere Bundesministerien eine Fokussierung der Sorgfaltspflichten auf den ersten Inverkehrbringer ein. Ersatzweise sprechen sich die Verbände für eine starke Bündelung der Sorgfaltserklärungen aus. Seitens der Großkundenbetreuung informierten Elmar Mathews, Udo Schlaghecken und Axel Muß über konstruktive Beratungen mit namhaften Handelskonzernen getragen von dem gemeinsamen Ziel, Zeitungen und Zeitschriften ab 2026 EUDR-konform im Angebot zu halten. Dazu haben die Experten aus dem Fachbereich Marktanalyse des Gesamtverbandes einen Vorschlag für eine standardisierte Weitergabe der gebündelten Sorgfaltserklärungen vom Verlag bzw. Nationalvertrieb an das Presse-Grosso erarbeitet, der von Georg Dohmes und Frank Mietke vorgestellt wurde. Für die gebündelte Weitergabe der EUDR-Informationen an die Partner im Einzelhandel bieten sich mehrere Wege an, die aktuell im Dialog mit verschiedenen Handelspartnern geprüft, bewertet und priorisiert werden.

Am Nachmittag folgten unter der Moderation von Mathews Praxis-Sessions von zwei Systemanbietern. Die Wettbewerber stellten unabhängig voneinander ihre Software-Lösung für eine cloudbasierte Lösung zur Einhaltung der Entwaldungsverordnung entlang der Lieferkette vor.

 Das Interesse an den Info- und Erfa-Angeboten des Gesamtverbandes war groß. An den Veranstaltungen nahmen jeweils über 30 Repräsentanten aus den Grosso-Unternehmen, der involvierten Verbandsgremien sowie von EDV-Kooperationen teil.

„Die Branche ist auf einem guten Weg, die EUDR-Anforderungen rechtzeitig, rechtskonform und zugleich pragmatisch zu lösen“, fasste Albrecht zum Ende des Thementages zusammen. Zugleich sei deutlich geworden, dass es in den nächsten Wochen erheblicher Anstrengungen in Bezug auf die Klärung von Detailfragen und die Programmierung der Schnittstellen bedarf. Der Gesamtverband wird die Veranstaltungsreihe im zweiten Halbjahr 2025 fortsetzen.

Nachhaltig

Rund 80 Prozent der gelesenen Zeitungen und Zeitschriften werden recycelt

Der GVPG ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA), an der die gesamte Wertschöpfungskette Druck beteiligt ist. Die AGRAPA weist mit einer Altpapier-Recyclingquote von über 80 Prozent einen Rekordwert aus. Den Startschuss für das Projekt gaben die beteiligten Verbände 1984 mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung gegenüber dem damaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer.

Seitdem prüft und bestätigt das Umweltministerium jährlich die Einhaltung der Vereinbarung, die seit dem Jahr 2001 eine Recyclingquote von 80 Prozent +/- 3 Prozent vorschreibt. Die Mitglieder der AGRAPA haben sich im Rahmen ihrer Initiative über zweieinhalb Jahrzehnte nicht nur für vorbildliche Sammelsysteme eingesetzt, sondern sowohl in der Altpapieraufbereitung wie im Druck die technischen Voraussetzungen für die Herstellung und Verwendung von graphischen Papieren auf Altpapierbasis geschaffen.

Heute werden in Deutschland allein im Bereich graphischer Papiere rund 8 Millionen Tonnen wiederverwertet. Warum ein funktionierender Altpapier-Kreislauf von großer Bedeutung ist, erklärt die AGRAPA in einem Video.

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